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Wer gerne wandert, möchte seine Leidenschaft natürlich auch mit dem Nachwuchs teilen. Neben anderen Punkten stellt man sich dann in erster Linie natürlich die Frage, ab welchem Alter das Wandern mit Kindern sinnvoll und überhaupt machbar ist. Des Weiteren auch welche Routen für die Wanderung mit Kind in Frage kommen und wie lang die Strecke sein darf, um das Kind nicht zu überfordern.

In diesem Beitrag werfen wir einen genauen Blick auf das Thema „Wandern mit Kindern“. So kann das liebste Hobby „Wandern“ hoffentlich schnellstmöglich mit den eigenen Kindern geteilt werden.

Was wird an Ausrüstung für eine Wanderung mit Kind benötigt?

Egal, ob groß oder klein, die richtige Ausrüstung gehört zu einer Wanderung immer mit dazu. Für die Wanderung mit Kind sollten wir Erwachsene besonders genau auf die Checkliste beim Packen schauen. Schließlich kann der Spaß beim Wandern, ohne die richtige Ausrüstung, beim Nachwuchs schnell verloren gehen.

Unabhängig von Ort, Strecke und Dauer benötigen Kinder natürlich auch ein gewisses Maß an Ausrüstung, auf keinen Fall fehlen sollte:

Auf geeignete Schuhe darf auf keinen Fall verzichtet werden, denn nicht passende Schuhe können das Verletzungsrisiko erhöhen. Gerade dann, wenn die eigenen Kinder zum ersten Mal richtige Wanderschuhe tragen, kann der neue Schuh am Fuß gewöhnungsbedürftig für das Kind sein. Hier kann es sich lohnen die eigenen Kinder zunächst an den Schuh zu gewöhnen und bspw. gemeinsam eine Runde im nahegelegenen Wald zu drehen.

Ihr wollt Wanderschuhe kaufen? Auf diese Dinge solltet ihr beim Kauf unbedingt achten!

Weiteres Zubehör, das bei der Wanderung mit Kind nicht fehlen darf!

Bei kleinen Kindern, die noch nicht selbst laufen, empfehlt es sich eine Krabbeldecke mitzunehmen. So kann das Kind bei einer Rast aus der Kinderkraxe oder dem Bollerwagen genommen werden und auf der Decke spielen.

Ein Klettergurt ist nicht nur beim Klettern äußerst praktisch. Er findet am Gürtel eines Erwachsenen befestigt auch Verwendung, wenn man auf der Route an Gefahrenstellen vorbeikommt. Dies kann z.B. ein Bach sein, ein Abhang oder auch ein steilerer Weg.

Ab welchem Alter kann mit dem Kind gewandert werden?

Mit Kindern kann man natürlich nicht die weitesten Wege laufen oder anstrengende Aufstiege bewältigen, aber wandern ist ja noch viel mehr als das. Bereits mit den jüngsten kann man kurze Wege gehen und auch selbst eine ganz andere, neue Sicht auf die Welt des Wanderns erlangen. Wandern mit Kind, das ist auch für uns Erwachsene eine völlig neue Erfahrung!

Ab jetzt gilt: Nicht wir nehmen die Kids mit, sondern die Kids uns! Es gibt viel zu entdecken, vom kleinen Bach bis zum Weidevieh wird alles genau unter die Lupe genommen.

Als Faustregel fürs Wandern gilt:
Alter des Kindes x 1,5 = maximale Streckenlänge.
Da aber jedes Kind anders ist, kann man am besten aus Erfahrung feststellen, wie lange es dem Kind möglich ist problemlos zu laufen und vor allem die Lust nicht vollkommen verloren geht.

Wandern? Ein durchaus empfehlenswertes Hobby!
Hier lest ihr, wie regelmäßiges Wandern der eigenen Gesundheit hilft!

Wandern mit Babys – hierauf gilt es zu achten

Wer mit einem Neugeborenen wandern möchte, stellt sich die Frage, ob ein Kinderwagen oder eine Babytrage die bessere Wahl ist.
Mit Kinderwagen ist die Auswahl der Routen äußerst eingeschränkt, die Wege müssen zum Schieben des Kinderwagens geeignet sein dürfen weder schneebedeckt noch wurzelig oder holprig sein.
Im Tragetuch ist es da schon äußerst entspannter, auch wenn es für Vater oder Mutter nicht die angenehmste Variante ist und es somit nicht über eine lange Zeit umsetzbar ist.

Wandern mit Kleinkindern – ein Helfer bis zum dritten Lebensjahr

Mit einer Kinderkraxe ist man auch mit Kleinkindern mobil und diese kann bis etwa zum Ende des dritten Lebensjahres genutzt werden. Im Grunde so lange, wie es dem Träger noch möglich ist das Gewicht zu tragen. Es gibt verschiedene Modelle, mit Sonnenschutz und Stauraum. Häufig kann eine Kinderkraxe auch vor Ort geliehen werden. Auf regelmäßige Pausen, in denen sich die kleinen frei bewegen können, muss unbedingt geachtet werden. Auch die Gefahr vor Überhitzung darf nicht unterschätzt werden.

Wandern mit Kindern im Vorschulalter – hier gilt es für Erwachsene besonders achtsam zu sein

Wird der Nachwuchs im Vorschulalter selbst mobil, wird man als Eltern auf die Probe gestellt. Die Kondition ist im gewissen Maße gegeben, aber es scheitert an der Motivation der Kleinen. Damit es für alle ein schönes Erlebnis wird, muss man sich einiges Einfallen lassen. Sind die Kids absolut nicht zum Laufen zu motivieren, kann man sich einen geeigneten Weg suchen, um diesen mit dem Nachwuchs im Bollerwagen zu erkunden. Die meisten Kinder finden es sehr spannend, die Welt aus dem Bollerwagen zu entdecken. Einziger Nachteil, durch den Bollerwagen ist man an Strecken mit guten Wegen angewiesen.
Haben die Kinder aber spaß am Wandern, steht einer Tour von drei bis vier Stunden nichts im Wege.

Wandern mit Schulkindern Grundschule – ab diesem Alter werden die Touren länger

Meist kommt bei Schulkindern die Lust am Wandern, Kinder wollen alles wissen und entdecken. Manchmal kann die Wanderroute auch passend zum Unterrichtsstoff gewählt werden, so kann das Kind euch als Experte auf seinem Gebiet noch das ein oder Andere zeigen und erklären. Nur langweilig darf es nicht werden, jetzt müssen die Strecken spannend und abwechslungsreich sein.
In diesem Alter sind kleine Kraxelstellen möglich und eine Tour von bis zu fünf Stunden Gehzeit ist mit ausreichend Pausen möglich.

Wandern mit Schulkindern ab der 5. Klasse – lange Strecken mit ausreichend Pausen

Ab einem Alter von etwa 10 – 11 Jahren können langsam Strecken von 10 – 18 Km in Angriff genommen werden. Aber Achtung, ungeübte Kinder sollten nicht sofort eine solche Strecke laufen und es muss auf ausreichend Pausen geachtet werden! Die tatsächliche Gehzeit sollte sechs bis sieben Stunden nicht übersteigen.
Ab diesem Alter können auch erste Bergtouren gelaufen werden, da Kinder etwa ab dem 10. Lebensjahr über genügend Kondition verfügen sollten.
Auch Wanderurlaube sind möglich, hier müssen aber kürzere Strecken gewählt werden, um das Kind nicht zu überfordern. Die tatsächliche Gehzeit sollte sechs bis sieben Stunden keinesfalls übersteigen.

Ein Punkt, den man beim Wandern mit Kindern nie vergessen sollte!

Jede Tour mit Kindern, egal welchen Alters, sollte so geplant werden, dass im Notfall abgebrochen oder abgekürzt werden kann. Man sollte also darauf achten, die Route so zu legen, dass stets eine Bushaltestelle oder ähnliches in der Nähe zu finden ist, um im Fall der Fälle auch weg zu kommen.

Hier muss also weit im Voraus geplant werden! Was hierbei helfen kann, ist sich mit Eltern auszutauschen, die bereits einige Wanderungen mit den eigenen Kindern abgeschlossen haben. So findet man im Bestfall nicht nur die geeignete Wanderroute, sondern bekommt außerdem wertvolle Tipps für die anstehende Wanderung!

Was macht das Wandern mit Kindern interessanter?

Die Wanderung ist bis ins Detail geplant, die Route mit Bedacht ausgewählt und das Wetter einfach nur fantastisch. Und trotzdem langweilen sich die eigenen Kids bereits nach kurzer Zeit! Ein Umstand, den die meisten Eltern schon von Beginn umgehen und vermeiden möchten. Schließlich hofft man innerlich, dass die eigenen Kinder zumindest so viel Gefallen für das Wandern finden, wie man selbst. So ist gewährleistet, dass man auch in Zukunft gemeinsam auf Wandertour gehen kann!

Um den „Entertainment-Faktor“ für die eigenen Kids zu erhöhen, gibt es hier einige „Tricks“, die man je nach Wanderung und Wetterlage umsetzen kann:

  • Andere Kinder mit auf die Wanderung nehmen
  • Lagerfeuer und Stockbrot
  • Aufgaben verteilen, z.B. Proviant tragen
  • Rätsel auf der Wanderung lösen
Und das sind nur einige Punkte, mit denen man die anstehende Wanderung zu einem noch größeren Abenteuer machen kann! Als Eltern können wir hier kreativ werden und unseren Kids eine einzigartige Wanderung bieten. Und das nicht nur aufgrund der frischen Luft und schönen Aussicht!

Wie finde ich geeignete Wege für die Wanderung mit meinem Kind?

Wichtig ist, dass die Wanderroute auch wirklich kindgerecht ist. Das heißt: Es muss je nach Alter viel zu entdecken geben, darf nicht zu anspruchsvoll und vor allem nicht zu lang sein. Rundwege sind auf jeden Fall besser geeignet, als ein Hin- und Rückweg, so gibt es stets etwas Neues zu erkunden. Kinder verstehen nicht, dass beim Wandern der Weg das eigentliche Ziel ist und so steht man als Eltern vor der Aufgabe es spannend zu gestalten. Es gibt zahlreiche Ratgeber, die die schönsten Wanderwege für Kinder jeder Altersgruppe vorschlagen.

Auch hier kann es durchaus Sinn machen, sich mit anderen, „wandernden Eltern“ auszutauschen. Online-Foren, Facebook-Gruppen oder gar Treffen beim örtlichen Händler für Wanderschuhe – all dies können Plätze sein, wo man auf gleichgesinnte trifft und wichtige Informationen für die Auswahl der nächsten Wanderroute bekommt.

Wo kann ich bei einer mehrtägigen Wandertour mit Kindern übernachten?

Kinder sind in der Regel überall willkommen, dennoch sollte man geeignete Unterkünfte finden, die auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern eingehen. In der Regel hilft es, wenn man sich an den Bewertungen der jeweiligen Unterkunft orientiert. Auch ein Telefonat mit dem Personal vor Ort kann schnell Auskunft darüber geben, ob hier die potentiell richtige Unterkunft ausgesucht wird.

Praktisch ist es natürlich, wenn die jeweilige Unterkunft mit einer entsprechenden „Kinderfreundlichkeit“ wirbt. Dies ist ein guter Indikator dafür, dass sich die eigenen Kids hier später auch tatsächlich wohlfühlen werden.

Was für Risiken birgt eine Wanderung mit Kindern?

Zu guter Letzt sollte man sich vor dem Start ein paar Gedanken zu den drohenden Risiken beim Wandern machen. Gut vorbereitet stellen nämlich auch diese keine wirkliche Gefahr dar und können problemlos umgangen werden!

Zu den offensichtlichsten Risiken zählen folgende Punkte:

  • Das Hochgebirge über 2000m birgt gesundheitsgefährdende Risiken für Babys und Kleinkinder und solle daher gemieden werden
  • Auf einen ausreichenden UV Schutz sollte bei Kindern unbedingt geachtet werden
  • Kinder können Risiken nicht richtig einschätzen, auf abbruchgefährdete Wege muss daher bis zum jugendlichen Alter verzichtet werden
  • Überhitzung: Wird lange in der prallen Sonne gelaufen, kann es zu einem Hitzschlag kommen! Daher auf ausreichende Pausen an schattigen Plätzen achten
Hält man diese gut gemeinten Tipps ein, so steht der Wanderung mit Kind eigentlich nichts mehr im Weg. Bleibt nur zu hoffen, dass die eigenen Kinder die gleiche Leidenschaft für das Hobby „Wandern“ entwickeln, wie das auch die Eltern tun!